Liesel Willems, die Krefelder Autorin und Trägerin des Niederrheinischen Literaturpreises, las aus ihrem neuen Werk „Nachsicht: Fragen an den Vater“. In dem Roman versucht sie, ihrem Vater näher zu kommen – dem Vater, den sie kaum kannte, der ihre Fragen nicht mehr beantworten kann; ein Mann, der die Weimarer Republik und den Nationalsozialismus erlebte; ein Mann der liebte, Polizist und Soldat der Wehrmacht war. Sie versucht, das Leben ihres Vaters zu erfassen. Dabei besucht sie Archive, Gedenkstätten, Orte, an denen er stationiert war, liest seine Briefe an ihre Mutter. Sie taucht ein in die politischen Veränderungen der Weimarer Republik und das Verschwinden der Demokratie, sieht dabei auch die Rolle der Polizei.
Liesel Willems zeigt uns ihre Sprachlosigkeit, Verzweiflung und auch Hoffnung und zeigt auf, wie wichtig es ist, wachsam zu sein gegenüber radikalen Tendenzen und der Infragestellung demokratischer Strukturen.
Die Lesung fand bei gutem Wetter im Garten der Villa Merländer, Friedrich-Ebert-Straße 42, statt.